Traditionelle Lehmbauweise weltweit:
Ein Überblick über verschiedene Baustile

Lehmbauprojekt auf den Philippinen 1998

Baguio gilt als Sommerhauptstadt der Philippinen, denn aufgrund seiner Höhenlage von ca. 1300 m herrscht dort ein wesentlich kühleres Klima als in Manila, in der Tiefebene. Also optimale Verhältnisse für rege Bautätigkeit und Lerneifer. In Baguio wird das zentral gelegene Kaffee Perk schnell zum Treff- und Ausgangspunkt für die verschiedenen Unternehmungen und die zahlreichen Besprechungen rund um das Thema Lehm. Den Philippinen- Reisebericht können Sie am Ende der Seite herunterladen.

Der erste Seminartag beginnt in der Umgebung von Baguio. In der Nähe eines Grundstückes auf dem später ein bereits geplantes Lehmhaus errichtet werden soll, werden verschiedene Lehmproben gesammelt. Auf den Märkten von Baguio und Umgebung sucht man zusätzlich nach Abfallprodukten die sich eventuell als günstiger Zuschlagstoff für Lehm eignen. Wir fanden Kokosfasern, Reisstroh, Reisasche, Holzhäcksel und andere Produkte die später mit unterschiedlichem Erfolg getestet wurden.

Der praktische und theoretische Hauptteil des Seminars findet nun im Hof einer hinduistischen Mädchenschule statt, dessen Leiter sich für soziale Hilfsprojekte einsetzt. Damit war auch die bunte Schar an Teilnehmern komplett. An dem Seminar nehmen Vertreter von nichtstaatlichen Hilfsorganisationen, privat interessierte Personen, eine Künstlergruppe und die Schülerinnen sowie das Personal der Schule teil. Nach einer kurzen theoretischen Einführung über den Baustoff Lehm und der sinnvollen Konzeption eines Lehmhauses, beginnen wir mit dem praktischen Seminarteil.

Zuerst werden die Lehmproben und die verschiedenen Zuschlagsstoffe, die wir auf den Märkten gesammelt hatten, vermischt und später, um möglichst realistische Ergebnisse zu erhalten, als Putzmuster auf eine ungeschützte Aussenwand aufgetragen. Auf diese Weise kann schon einmal grob ermittelt werden wieviel Sand und welche Zuschlagsstoffe nötig und sinnvoll sind. In dem insgesamt 4-tägigen Seminar wurden die Grundzüge des Lehmbaus vermittelt. Das Herstellen von Steinen, Unter- und Oberputzen wurde in verschiedenen Varianten mit viel Spass erforscht.

Die hergestellten Materialien fanden dann in und an den verschiedenen Objekten Verwendung. Nachrichten über die gute Haltbarkeit der Lehmputze im Aussenbereich, die uns nach der Regenzeit erreichten, erfüllten uns und unsere philippinischen Seminarteilnehmer mit Stolz und Freude. Ausser der privaten Lehmbaustelle haben einige aus der Künstlergruppe mittlerweile ein Pavillon im botanischen Garten von Bagio mit Lehmwänden als Hintergrund für ihre Kunstausstellungen gestaltet. Unser Treffpunkt, das Cafe Perk in Bagio, musste in Container umziehen.

Diese Gelegenheit wurde genutzt und die Containerwände erhielten innen zur Verschönerung, und zur Verbesserung des Raumklimas, eine 5 cm starke Massivlehmschicht.

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